Chinesische App zeigt an, ob sich in der Nähe Schuldner aufhalten

Menschen, die ihre Schulden nicht bezahlen, werden per App angeprangert

In China wurde eine App vorgestellt, die Schuldner entlarvt. Der Zweck dieser App dient allein der öffentlichen Bloßstellung von Menschen, die ihre Schulden nicht bezahlt haben.

Schuldner werden via App auf Karte angezeigt

Menschen öffentlich an den sinnbildlichen Pranger zu stellen, wird in China immer üblicher. In der südöstlichen Provinz Anhui wurden an einem Feiertag im Jahr 2018 auf über 300 Displays die Fotos und weitere persönliche Informationen von über 110 Schuldnern angezeigt. Der Feiertag wurde dafür bewusst ausgewählt, damit möglichst viele Menschen die Bilder sehen.

Die nordchinesische Provinz Hebei übernimmt dieses Konzept nun in Form einer App – und geht sogar noch einen Schritt weiter. Laut China Daily hat das Provinzgericht eine Mini-App für den in China weitverbreiteten Messaging-Dienst Wechat präsentiert. Die App zeigt auf einer Karte, wo sich in der Nähe Menschen aufhalten, die Schulden haben.

Provinz Hebei folgt Aufruf der Regierung

Nach Angaben der staatsnahen Zeitung soll die Anwendung Menschen anzeigen, die Schulden haben, diese aber eigentlich bezahlen könnten. Die App-Nutzer werden somit zum Spitzel. So könnten sie unter anderem melden, wie ein Schuldner beispielsweise in einem teuren Restaurant speist oder sich eine neue Uhr kauft.

Bereits im Oktober 2017 hatten das chinesische Zentralkomitee, das höchste Gericht des Landes, sowie die chinesische Bankenaufsicht die Provinzregierungen aufgefordert, Online-Plattformen bereitzustellen, wo Menschen, die ihre Schulden nicht bezahlen, öffentlich angeprangert werden sollen.

Schuldner müssen mit weiteren Einschränkungen rechnen

Neben der öffentlichen Bloßstellung müssen Schuldner weitere Konsequenzen fürchten. So ist es Betroffenen unter gewissen Umständen untersagt, Zug- oder Flugtickets zu kaufen. Laut der Hongkonger South China Morning Post waren von diesen Reisebeschränkungen im Jahr 2017 über neun Millionen Chinesen betroffen.

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