Funkloch-App sorgt für verärgerte Nutzer

Bundesnetzagentur-App für die Abfrage der Netzverfügbarkeit überzeugt nicht

Die Bundesnetzagentur hat zusammen mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine App veröffentlicht, die sogenannte weiße Flecken – also Gegenden ohne Mobilfunkempfang – aufspüren soll. Doch das Konzept scheint (noch) nicht ganz aufzugehen. Bisher sind verärgerte Nutzer das einzige, das die App hervorbringt.

Funkloch-App funktioniert nur eingeschränkt

Quelle: BMWI

Seit Ende Oktober 2018 gibt es die App „Breitbandmessung“. Damit wollte das BMVI zusammen mit der Bundesnetzagentur den Funklöchern Deutschlands auf die Spur kommen. Was sich gut anhört, erweist sich in der Praxis aber als noch nicht ganz ausgereift. Bei vielen Nutzern fällt die App schlicht durch.

Rund 600.000-mal ist die App bisher heruntergeladen worden. Dies erklärte das BMVI gegenüber dem Tagesspiegel. In den App Stores von Apple und Google kommt die Anwendung jedoch lediglich auf 2,2 beziehungsweise 2,3 von fünf möglichen Sternen. Das ist deutlich unter Durchschnitt. Kritisiert wird von den Anwendern vor allem die mangelnde Fiktionalität der App. So werden laut diversen Bewertungen weder Netzqualität noch Netzstärke erfasst. Zudem gehe die App oftmals von einer Netzverfügbarkeit aus, selbst wenn Telefonate abbrechen.

Funklöcher sollen gestopft werden

Christina Hegwein, Referentin Digitale Gesellschaft im BMVI, erklärt in einem Video ihres Hauses: Die Funkloch-App sei dazu da zu schauen, „wo in Deutschland welche Technologie – also kein Netz, 2G, 3G oder 4G – vorhanden ist". Christoph Sudhues von der Ismaninger Entwicklungsfirma Zafaco ergänzt, es werde unterwegs „in regelmäßigen Abständen immer das Netz gescannt“. Es werde registriert, ob an der Geoposition des Nutzers ein Netz vorhanden sei und wenn ja, in welcher Technologie.

Mit der App soll so ein möglichst genaues Abbild von Lücken in den Mobilfunknetzen der derzeit drei Betreiber erstellt werden. Diese Löcher sollen dann gegebenenfalls mit neuen Antennenstandorten behoben werden. Sobald „genügend Daten“ vorliegen, will die Bundesnetzagentur die Funklöcher in einer detaillierten Karte darstellen und veröffentlichen.

Bundesnetzagentur bedauert Vorfälle

Ab einer Geschwindigkeit von über zehn Metern pro Sekunde werde laut Verkehrsressort im maximalen Abstand von 50 Metern ein Messpunkt registriert. Dies sei etwa bei Fahrten mit Auto oder Zug der Fall. Bei einer Geschwindigkeit zwischen vier und zehn Meter pro Sekunde – wie bei einer Radtour – erfolge die Erfassung im Abstand von rund 25 Metern. Bei geringeren Geschwindigkeiten, wie die eines Fußgängers, erfolge die Messung im Abstand von rund zehn Metern.

Wenn man sich die zahlreichen Bewertungen anschaut, scheint sich nach mehreren Monaten noch kein rundes Bild über die Netzverfügbarkeit in Deutschland zu ergeben. Bisher soll es rund 44 Millionen sogenannte Erfassungspunkte geben. Dieser Wert verrät jedoch nichts über die gesuchten weißen Flecken.

Die Bundesnetzagentur bedauere es sehr, wenn es bei Nutzern zu Problemen wie Abstürzen gekommen sei. Betroffene sollen sich in solchen Fällen bei der Behörde melden.

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